Work-Life Balance - eine Balance, die nie zu erreichen ist….eine eigene Erfahrung

Wer kennt sie nicht, die Suche nach der richtigen Work-Life Balance? Ich hadere seit langem mit dieser Theorie.
Work-Life Balance….was soll das eigentlich sein? Die Balance von Work und Life? Gehört Work nicht zum Life? Zumindest habe ich einen Großteil meines bewussten Lebens mit Work, also Arbeit verbracht. Ich stelle hier einmal provokant die These auf, dass das für den überwiegenden Teil der hier „Anwesenden“ gilt.
Von daher muss die Frage gestellt werden, warum wir versuchen sollten, eine Balance zwischen Arbeit und Leben herbeizusehnen. Wo Arbeit doch ein Teil unseres Lebens ist, und unser Leben auch durch und über Arbeit besteht.
Muss oder sollte das gesamte Leben eines jeden Menschen nicht in Balance sein? Ohne zu esoterisch wirken zu wollen, aber das Leben ist ein stetiger Fluss von Energie, unser Körper, unsere Seele. Ein feines Gleichgewicht von Energieabflüssen und Energiezuflüssen. Kennen wir nicht alle das Gefühl „Oh, das hat mich gepusht, das hat mir Energie gegeben!“ und auch das Gefühl, dass uns andere Dinge Energie genommen haben?
Geht es also nicht vielmehr darum, die täglichen Energieabflüsse und -zuflüsse in Balance zu halten? Greift die Work-Life Balance dahingehend nicht zu kurz? Ich betrachte die Balance in meinem Leben seit langem differenzierter. Nicht alleine die Arbeit zieht oder gibt Energie. Alle Teile meines Lebens sind Energiegeber und -nehmer. Und das kann sich ändern. Unvorhergesehen und ohne mein Zutun. Manchmal ist es im Büro mit den Kollegen stressig und zieht mir Energie. Manchmal klappt es im Privaten nicht so glatt und benötigt etwas mehr Aufmerksamkeit und Energie. Manchmal hole ich mir Energie im Freundeskreis, die ich dann in anderen Bereichen meines Lebens brauche. Manchmal gibt mir der gute Tag mit Kollegen viel Energie, die ich in der Partnerschaft brauche. Manche stürzen sich nach Trennungen in die Arbeit, weil sie darin Bestimmung und Ablenkung finden… Sie finden in dem Moment Energie, die sie benötigen. Oder sie finden bei einem alten Freund Halt und Energie….oder der Partner ist die Batterie, an der man sich wieder auflädt, wenn es anderswo nicht gut läuft. Es gibt viele Beispiele für Energieabflüsse und -zuflüsse.
Ich bin überzeugt, dass wir mehr Achtsamkeit für unsere tägliche Energiebilanz aufbringen sollten. Was gibt uns Kraft, was nimmt sie uns. Wie können wir die Dinge besser nutzen, die uns Kraft und Energie geben? Am Ende eines Tages, sollte der Energiehaushalt von Körper und Seele in Balance sein. Alarmierend wird es, wenn diese Balance dauerhaft nicht mehr gelingt. Dann droht der Kollaps.
Ich möchte Sie einladen, einladen zu einer Intervention, die ich mit vielen meiner Kunden durchführe….die persönliche Energiebilanz. Zeichnen Sie Ihren „Ich-Akku" auf ein Blatt Papier und notieren Sie die Energieflüsse. Machen Sie sich bewusst, was hat Energie aus Ihrem “Ich-Akku” gezogen und was hat Ihrem „Ich-Akku“ Energie zurück gegeben? Machen Sie es täglich und schauen Sie am Ende der Woche auf die Wochenbilanz. Reflektieren Sie bewusst die Energiegeber und nehmen Sie sich vor, einen dieser Geber in den kommenden Tagen intensiver zu nutzen!
Die Übung schärft die Achtsamkeit.
Viel Spaß dabei!