Eine weitere Morgenroutine - oder wie ich meinen Tag beginne
Es gibt viele sogenannte Morgenroutinen und es gibt noch mehr Coaches, die diese bewerben und für die einzig wahre Routine erklären, die überhaupt einen guten Start in den Tag erlauben.
Nun, vielleicht reihe ich mich hier gleich ein und erkläre Ihnen, wie Sie ab heute Ihren Tag beginnen müssen.
Ich habe in den 18739 Tagen seit meiner Geburt im Januar 1971 einige Routinen entwickelt, die mir den Start in den Tag ermöglichten. Zugegeben, anfangs war ich nur als Alarmgeber eingebunden und habe meine Mutter nachdrücklich darauf hingewiesen, dass es an der Zeit für die nächste Babynahrung ist. Mit zunehmendem Alter und Eigenständigkeit wuchsen auch die externen Einflüssen auf meine Tagesablauf und damit auf die Art und Weise, wie ich meinen Tag beginne. Als Schüler sah dieses noch einiges anders aus als es als Pilot z.B. an Bord einer deutschen Fregatte im Einsatz der Fall war.
Fremdbestimmt und getrieben fühlten wir uns in den Einsätzen und wenig Herr bzw Frau unseres eigenen Ablaufs im Tag. Morgens durch die zärtliche Stimme des Wachoffiziers geweckt gab es einen strikten und klaren Ablauf des Aufstehens und Tagesbeginns.
Nun, gut 10 Jahre später habe ich mir angewöhnt, meinen Tag etwas anders zu beginnen. Und zugegeben, so, wie mein Tag derzeit beginnt, hat es sich erst Anfang 2021 gestaltet. Aus der “Not” heraus geboren, Im Februar 2021 stolperte ich in eine berufliche und private Krise. Auf meiner Suche nach einem Weg heraus lief ich einem altbekannten Inspirator über “den Weg”. Bodo Janssen. In seinem Buch “Stille” lädt Bodo Janssen ein, in der Stille die Veränderung zu suchen. Da ich Bodo Janssen aus anderen Anlässen bereits kannte und seine Art Dinge zu denken und zu leben sehr schätzte, nahm ich die Einladung an und begab mich auf eine Reise in die Tiefe meiner Ruhe. Nun, zunächste war es eher die Tiefe meiner Unruhe. Zu fremd erschien es, seine Gedanken an sich vorbeiziehen zu lassen. Aber, es gelang mir von Woche zu Woche besser die Stille zu genießen. Diese Reise beginnt seither jeden Morgen mit einem Moment der Stille. Manche nennen es Meditation, gegebenenfalls ist es das auch, gleichwohl ich mich nicht als meditativ bezeichnen würde. Aber, am Ende ist es auch von geringer Relevanz ob oder ob nicht, wichtig ist, dass es mir gut tut. Und darauf wäre ich vor meiner Krise nie gekommen. Obwohl meine damalige Partnerin sehr tief in der Mediation zu hause war, habe ich es nie ausprobiert. Manchmal braucht es einen ordentlichen Schlag, um neue Weg gehbar erscheinen zu lassen. Diese Schlag hat mich Anfang 2021 sehr kalt erwischt.
Anyway, zurück zur Morgenroutine, ich nehme mir 15 Minuten Zeit der Stille und stelle mir danach 3 Fragen und schreibe sie in ein kleines schwarzes Büchlein
- Wofür bin ich dankbar?
- Welche Chance werde ich heute nutzen?
- Welche Einstellung wähle ich heute?
Trivial oder? Aber sehr sehr wirksam. Zumindest bei mir. Die bewusste Auseinandersetzung mit sich und seinen Einstellung zu sich selbst und seiner Umwelt ist ein mächtiges “Werkzeug” zur Erlangung innere Ruhe und damit Energie zu tanken.
Nach den Fragen gibt es einen unverzichtbaren und sehr bodenständigen Morgenkaffee. Ohne den würde jegliche Wirkung verpuffen! So beginnt mein Tag seit gut einem Jahr. So werden auch die kommenden Tage beginnen. Warum? Weil es mir gut tut. Und dazu lade ich Sie ein. Eine Einladung es Auszuprobieren. Wenn es gefällt, großartig! Dann bleiben Sie dabei. Wenn nicht, dann versuchen Sie eine leichte Anpassung und schauen, ob es Ihnen mehr zusagt.
Und wenn nicht, dann testen Sie etwas anderes. Wichtig ist nur, bleiben Sie bei sich und hören Sie in sich hinein was Ihnen gut tut und Energie gibt. Seien Sie achtsam und das den Tag hindurch. Mit der Übung kommt die Routine und es geht schlagartig alles sehr natürlich.
Unser Körper und unsere Seele sind kostbare und unverzichtbare Ressourcen. Gehen Sie behutsam und achtsam damit um. Sie müssen ein Leben lang halten.
In diesem Sinne, seien Sie achtsam!
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